Ahnung

Ahnung

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Ah|nung ['a:nʊŋ], die; -, -en:
gefühlsmäßige Erwartung (in Bezug auf etwas, was geschehen, eintreten wird):
eine Ahnung des kommenden Unheils; meine Ahnung hat mich nicht getrogen.
Syn.: Annahme, Gefühl, innere Stimme, sechster Sinn.
Zus.: Todesahnung;
keine Ahnung haben (ugs.): nicht wissen:
ich habe keine Ahnung, wo sie ist.

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Ah|nung 〈f. 20
1. Vorgefühl, Vermutung, gefühlsmäßige Erwartung
2. Begriff, Vorstellung
● meine \Ahnung hat sich (nicht) erfüllt; hast du eine \Ahnung, wo ich meine Brille hingelegt habe? 〈umg.〉 weißt du vielleicht ...; hast du eine \Ahnung! 〈umg.〉 was du dir so (darunter) vorstellst!; ich habe eine \Ahnung, als ob...; meine \Ahnung hat mich (nicht) getrogenbange, böse, dunkle, schlimme \Ahnung; ich habe keine blasse \Ahnung, wo er ist; keine \Ahnung! 〈umg.〉 ich weiß es nicht!; du hast ja nun wirklich keine \Ahnung, wie schrecklich das ist!; ich habe die leise \Ahnung, dass ... 〈umg.〉; ich habe nicht die leiseste, geringste \Ahnung, ob ..., wie ... ● ich habe keine \Ahnung davon ich weiß es absolut nicht

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Ah|nung , die; -, -en [zu 1ahnen]:
1. undeutliches, dunkles Vorgefühl:
eine dunkle, düstere A.;
eine A. des kommenden Unheils;
meine bösen -en trogen mich nicht.
2. intuitives Wissen, Vermutung, Vorstellung von etw.:
von etw. absolut keine A., keine blasse, nicht die geringste, mindeste, entfernteste A. haben;
hast du eine A. (ugs.; weißt du), wo sie hingegangen ist?;
keine A. (ugs.; als Antwort auf eine Frage; ich weiß es nicht);
hast du eine A.! (ugs.; da irrst du dich aber sehr!; wenn du wüsstest!);
eine A. von etw. bekommen;
der Bericht vermittelt ein A. davon, was sich damals abgespielt hat.

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I
Ahnung,
 
als Vorstufe der bewussten, klaren Erkenntnis die umrisshafte, zum Teil unbewusste Einsicht in Sachverhalte und Abläufe; als Vorherwissen (Präkognition) zukünftiger Ereignisse kann Ahnung Ausdruck einer paranormalen Begabung sein (außersinnliche Wahrnehmung). In der Philosophie ist die Ahnung ein nicht zu begründendes, gefühlsmäßiges Fürwahrhalten eines noch nicht Erkannten oder Unerkennbaren; bei J. F. Fries z. B. ein Gefühl der Anerkennung des Ewigen im Endlichen. I. Kant lehnte die Ahnung als vernunftwidrig ab, während F. H. Jacobi und die Romantiker in ihr einen Hinweis auf eine höhere Ordnung der Dinge zu erkennen glaubten.
II
Ahnung,
 
unbestimmtes, aber doch intensives Gewahrwerden (intuitives Schauen) von rational nicht klar erkannten Sachzusammenhängen. Hierzu gehört insbesondere die scheinbar unbegründete Erwartung eines zukünftigen Ereignisses, für dessen Eintreten man in der Gegenwart eigentlich keine zureichenden Gründe erkennen kann. Bei Ahnungen, die durch den Eintritt des vorausgesehenen beziehungsweise erwarteten Ereignisses bestätigt werden, kann der Eindruck der Vorwegnahme des Geschehnisses dadurch zustande gekommen sein, dass zuvor schon Gründe für dessen Eintreten vorgelegen haben, diese jedoch von der betreffenden Person nicht klar und bewusst zur Kenntnis genommen wurden. Hierbei kann die Angst, sich etwas Unangenehmes eingestehen zu müssen, eine wichtige Rolle spielen.
III
Ahnung,
 
als eine Form der außersinnlichen Wahrnehmung die Vorausschau eines zukünftigen Ereignisses.

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Ah|nung, die; -, -en [zu 1ahnen]: 1. undeutliches, dunkles Vorgefühl: eine A. des kommenden Unheils; meine bösen -en trogen mich nicht; Sie habe dauernd -en, glaube, dass was passiert. Sie wisse nur nicht was (Kempowski, Tadellöser 262). 2. intuitives Wissen, Vermutung, Vorstellung von etw.: von etw. absolut keine A., keine blasse, nicht die geringste, mindeste, entfernteste, blasseste A. haben; Die Abende im Grunewald brachten noch einmal eine A. von Glanz, Witz und Urbanität der Zwanzigerjahre zurück (Fest, Im Gegenlicht 213); hast du eine A. (ugs.; weißt du), wo Mutter hingegangen ist?; keine A. (ugs.; als Antwort auf eine Frage; ich weiß es nicht); hast du eine A.! (ugs.; da irrst du dich aber sehr!; wenn du wüsstest!).

Universal-Lexikon. 2012.

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